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Schnorr von Carolsfeld, Julius

Zeitraum: 1827-1846, Fach: Historienmalerei
Schnorr von Carolsfeld, Julius
1827-1846
1794-1872
Historienmalerei
118609815

Der deutsche Maler und Zeichner Julius Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (26.03.1794 Leipzig - 24.05.1872 Dresden) war Sohn und Schüler des Portraitmalers Johann Veit Schnorr von Carolsfeld, der ihn bereits früh als Assistent für Buchillustrationen einsetzte. 1811 begann er sein Studium an der Kunstakademie in Wien, wohin er seinen älteren Brüdern Ludwig und Eduard gefolgt war. Hier schloss er sich dem Künstlerkreis um seine Lehrer Josef Anton Koch und Ferdinand von Olivier an. In den Jahren 1813 bis 1815 entstanden erste Ölgemälde, Zeichnungen und Landschaftsbilder. Während die Großformate meist noch auf die altdeutsche Malerei und die frühen niederländischen Meister zurückgreifen, sind es vor allem seine kleinen Gemälde und Studien, die bereits stark von der Romantik beeinflusst sind. Schnorr gehörte neben Cornelius, Koch und Overbeck zu den Hauptvertretern der Nazarener. Im Sommer des Jahres 1817 unternahm er mit den Brüdern Ferdinand und Friedrich Olivier eine Reise ins Salzburger Land. Im Oktober reiste er nach Italien und erreichte im Januar 1818 – nach längeren Aufenthalten in Venedig und Florenz, wo er die italienische Renaissance studierte – schließlich Rom. Er trat der 1809 in Wien gegründeten Lukas-Bruderschaft mit Sitz im Kloster San Isidoro bei. Zwischen 1821 und 1827 war Julius Schnorr von Carolsfeld durch die Vermittlung Overbecks maßgeblich an den Ausmalungen des Ariost-Zimmer des Casinos der Villa Massimo in Rom beteiligt. 1827 wurde er von König Ludwig I. als Professor für Historienmalerei an die Kunstakademie nach München berufen und erhielt den Auftrag, die Säle im Königsbau der Münchner Residenz mit Szenen der Nibelungen auszumalen. Dieser komplexe Freskenzyklus wurde erst 1867 vollendet, da Schnorr 1835 parallel auch die drei Kaisersäle im Festsaalbau (nicht mehr erhalten) ausmalte. 1842 wurde Schnorr mit dem Orden „Pour le Mérite“ ausgezeichnet. 1846 trat er eine Professur an der Kunstakademie in Dresden an und leitete bis 1871 die Gemäldegalerie in Dresden. Zwischen 1852 und 1860 arbeitete der Protestant Schnorr an 240 Holzschnitten für eine Bibelillustration. Diese verschafften ihm deutschlandweite Berühmtheit als sie 1860 als "Die Bilder zur Bibel" erschienen. Schnorr gilt als einer der begabtesten Landschaftszeichner unter den Nazarenern, so werden seine Darstellungen der Albaner- und Sabinerberge in Italien zu den besten Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts gezählt.

 

Schnorr von Carolsfeld, Julius Julius Schnorr von Carolsfeld, unbekannter Künstler, undat., Druckgraphik nach Peter Krämer, Grafiksammlung im Münchner Stadtmuseum, Inv.-Nr. GR M III/2697

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