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Dillis, Johann Georg von

Zeitraum: 1808-1814, Fach: Landschaftsmalerei
Dillis, Johann Georg von
1808-1814
1759-1841
Landschaftsmalerei
118671979

Der deutsche Maler, Zeichner, Radierer und Galeriedirektor Johann Georg von Dillis (26.12.1759 Gmain – 28.9.1841 München) erhielt auf Initiative seines Paten, Kurfürst Maximilian III. Joseph, eine Ausbildung am kurfürstlichen Gymnasium in München. Nach dem Studium der Theologie in Ingolstadt und der Priesterweihe (1782) ließ sich der "Abbé" Dillis 1786 als Geistlicher dispensieren und studierte an der Münchner Akademie bei Ignaz Oefele und Johann Jakob Dorner dem Älteren. Den Lebensunterhalt bestritt er mit Zeichenunterricht in adeligen Familien und kam so in Kontakt mit der Münchner Hofgesellschaft. Der Amerikaner Benjamin Thompson Graf Rumford, der in kurfürstlichen Diensten den Englischen Garten in München anregte, förderte Dillis Begabung für das Landschaftsfach. 1794 unternahm Dillis die erste seiner zahlreichen Italienreisen. Auf weiteren Reisen nach Prag, Dresden, Wien, Rom und Paris erwarb sich Dillis kunsthistorisches Wissen und zahlreiche Kontakte zu Kunsthändlern, Sammlern und Gelehrten. Als Inspektor der Münchner Hofgartengalerie (ab 1790) und als Direktor der Zentralgemäldegalerie (ab 1822) stand er im Dienst von König Max I. Joseph und Kronprinz Ludwig und hatte großen Einfluss auf das Münchner Kunstleben. Dillis wurde schließlich zum Berater König Ludwigs I. in Kunstangelegenheiten, wie etwa beim Erwerb der Sammlungen Boisserée und Wallerstein. 1808 erhielt er den Verdienstorden der bayerischen Krone sowie den persönlichen Adelstitel und unterrichtete als Professor für Landschaftsmalerei an der Akademie in München. Dieses Amt gab er 1814 mit der Begründung auf, junge Künstler sollten nicht die Akademie, sondern die Natur als Lehrmeisterin aufsuchen. Die gesicherte Existenz als Hofbeamter ermöglichte Dillis ein relativ unabhängiges Schaffen, das er vor allem Landschaftszeichnungen mit Motiven aus der Umgebung Münchens und von zahlreichen Reisen widmete. Eine spezielle Werkgruppe bilden idealisierende Landschaften nach Claude Lorrain und Poussin. Genrehafte Zeichnungen und Portraits dokumentieren Dillis Interesse an Physiognomien einfacher Leuten. Dillis Landschafts-Ölskizzen, die in der deutschen Malerei der Zeit ungewöhnlich fortschrittlich wirkten, die er aber selbst nie öffentlich ausgestellt hatte, nahmen mit ihrer lichten Farbigkeit und dem spontanem Farbauftrag bereits Tendenzen des Impressionismus vorweg.

Dillis, Johann Georg von Johann Georg von Dillis, J. Woelffle, 1833, Druckgraphik nach Hundertpfund, Grafiksammlung im Münchner Stadtmuseum, Inv.-Nr. GR MI/2332

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