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02753 Claus Bergen

Eintritt: 18.04.1904 Fach: Malerei
1884-1920
2753
Bergen, Claus
18.04.1904
Malerei
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00004662/images/index.html?id=00004662&fip=217.237.113.238&no=&seite=278
Matrikel
1884-1920
2753
Bergen, Claus
18.04.1904
Malerei
http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00004662/images/index.html?id=00004662&fip=217.237.113.238&no=&seite=278
Quelle Matrikelbuch
Bergen
Claus
Malschule Marr
18.04.1904
Stuttgart
19
katholisch
Kunstmaler
Ergänzende Informationen
18.04.1885
Stuttgart
04.10.1964
Lenggries
Stuttgart
Württemberg
Deutschland
Katholisch
118509373
Interne Informationen
10122517
männlich
Stuttgart, Germany
[]
1904
Koordinaten
POINT (9.180707 48.777127)
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Titel, Beschreibung
2,0

Empfohlene Zitierweise

02753 Claus Bergen, Matrikelbuch 1884-1920,
https://matrikel.adbk.de/matrikel/mb_1884-1920/jahr_1904/matrikel-02753
(Zugriff vom 20/04/24)

Nutzerdiskussion

Biographische Notizen von Jörg-M. Hormann

Jörg-M. Hormann 2008-11-18 09:47:26

Claus Bergen. Marinemaler über vier Epochen. Biographische Notizen von Jörg-M. Hormann In Stuttgart am 18.4.1885 geboren und in München groß geworden. Für Claus Bergen waren Kunst und Künstlerschaft eine ganz unproblematische Sache. Er lernte in seinen Jugendjahren nichts anderes kennen. Als erster Sohn von Fritz Bergen, in der Kaiserzeit populärer Maler und Illustrator, ergab sich eine geradlinige Weg zum Beruf des Kunstmalers. Mit überreichem Talent versehen, war seine akademische Kunstausbildung in München hochkarätig. Ungewöhnlich war lediglich seine Entscheidung für die Marinemalerei die in Bayern und München nun nicht gerade ihre Hochburg hatte. Wenig bekannt sind seine rund 500 Illustrationen für „Karl Mays Illustrierte Reiseerzählungen“ die ab Dezember 1907 erschienen. Einen Namen machte er sich bereits ab 1909 mit seinen stimmungsvollen Bildern des englischen Fischerhafens Polperro an der Küste Cornwalls. Mehrere Studienaufenthalte in Polperro in den nächsten Jahren bis zum Ausbruch des Weltkrieges erbrachten eine größere Zahl von Gemälden mit Motiven des Fischerhafens der Menschen und der Fischerboote. Auf Ausstellungen mit Goldmedaillen bedacht, verkauften sich Bergens Englische Fischer, trotz happiger Preise recht gut. Sie brachten Bergen den Ruf ein, gut und teuer zu sein. Was übrigens bis heute gilt. Bei der Rückkehr der Flotte von der Seeschlacht vor dem Skagerrak war Bergen zufällig in Wilhelmshaven. Er sprach als erster Marinemaler mit Besatzungsmitgliedern, empfand die Stimmung und sah „stolze“ und zusammengeschossene Schiffe. Sein hervorragender Kontakt zu Admiral Hipper, dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte, hatte ein nochmaligen Auslaufbefehl für die Flotte zur Folge. Sie lief einige Tage nach der Schlacht für Claus Bergen aus, der mitfahren durfte und so die entsprechende Optik für seine Studien erhielt. Claus Bergen gilt seitdem als der Maler, der größten artilleristisch geführten Seeschlacht aller Zeiten. Für Marinemaler brachen nach dem Ersten Weltkrieg schwere Zeiten an. Claus Bergens künstlerische Qualität war jedoch so überzeugend, dass er mit bemerkenswerten Aufträgen versorgt wurde. Neben der Jungfernfahrt des NDL-Dampfers COLUMBUS gehörten dazu die Ausstattung des erweiterten Deutschen Museums in München mit 12 monumentalen Gemälden zur Geschichte der Seefahrt und die Überführungsfahrt der Motoryacht AMIDA von Kiel nach New York. Sie brachten ihm nicht nur Ruhm, Ehre und Auszeichnungen ein, sondern vor allem finanzielle Unabhängigkeit. Weil die Eltern in München Nachbarn waren und die Begeisterung für die Fliegerei bekanntlich ansteckend ist, gründeten die Brüder Claus und Otto Bergen und Ernst Udet zusammen mit andern Jungen den „Aero-Club München 1909“. Otto Bergen fiel als Flieger im Ersten Weltkrieg und die luftfahrthistorische Karriere von Ernst Udet ist hinlänglich bekannt. Claus Bergen hielt immer Kontakt zu seinem Freund „Erni“ der ihm Anfang und Mitte der 1930er Jahre den Weg zu den Spitzen der deutschen Luftfahrtindustrie ebnete. Bald zierten Bergens Gemälde die Repräsentationsbereiche im Reichsluftfahrtministerium in Berlin und in den Flugzeugwerken von Dornier und Heinkel. Die Kenner sind sich einig, dass ihm malerisch das Wasser mehr lag als die Luft. Die Bekanntschaft zu den Marineoberbefehlshabern Raeder und Dönitz sicherte Bergen die Aufmerksamkeit der Kriegsmarine und auch Adolf Hitlers bis 1945. Sein Arbeitsstil der großen Formate in Öl auf Leinwand ließ die Menge seiner Werke übersichtlich bleiben. So ist Claus Bergen auf der ersten Großen Deutschen Kunstausstellung (GDK) von 1937 mit drei großen Ölgemälden im neu eröffneten Haus der Deutschen Kunst in München präsent. In den acht GDKs von 1937 bis 1944 wird Claus Bergen 23 Gemälde einliefern von denen 18 für rund 240 000 Reichsmark in erster Linie an Hitler verkauft werden. Im Herbst 1943 bat der Unteroffizier Hans Willy Bernartz (HwB), späterer Mitbegründer des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven, Claus Bergen um das nochmalige Malen eines Bildes, das bei einem Bombenangriff verbrannt war. Bergen bezweifelte zwar seine Urheberschaft des „Bildchens“, aber aus dem ersten Kontakt entstand eine Freundschaft zwischen Mäzen und Künstler, die zwanzig Jahre mit Höhen und Tiefen bestehen sollte. Die hinterlassene Korrespondenz der beiden miteinander dokumentiert Bergens Lebenschaos in den Nachkriegsjahren und die Einflußnahme von HwB auf Bergens künstlerische Entwicklung in den 50er Jahren. Das letzte Gefecht des Schlachtschiffes BISMARCK gehört zu den bekanntesten Gemälden Bergens. Die Stiftung der Montanindustrie an die Marineschule in Mürwik war eines der geschenkten Bergengemälde das sich in eine Reihe einfügte, zu dem auch das Atlantikbild an John F. Kennedy gehörte. Wenige Tage vor dem Attentat in Dallas erreichte das Bild Washington. Bergen äußerte die Hoffnung, dass der von ihm verehrte Schnellbootkommandant sein Bild noch vor seinem Tod in Augenschein nehmen konnte. Die Frage ob Kennedy das Bergenbild noch gesehen hat bleibt genauso unklar wie einige Geschehnisse nach Bergens überraschenden Tod am 4.Oktober 1964. Die verschenkten Chancen sein Werk einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Rückführung „abhanden“ gekommener Gemälde aus den USA sind spannende Geschehnisse die sich in der Aufarbeitung befinden. (JMH)

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