Literaturangaben:
Cornelia Oelwein, Der Maler Emil Rau, in: Amperland 1995/2, S. 72-75
Cornelia Oelwein, Von der schönsten Seite, Emil Rau in der Bewertung, in: Antiquitäten Zeitung Nr. 26/1994, S. 890-892
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Emil Rau, Maler und Kunstmaler (1858 Dresden – 1937 München)
Geboren am 29. November 1858 in Dresden (Land Sachsen), protestantisch getauft (i.d. Zeit zwischen 09. und 15. Januar 1859) in der Kreuzkirche in Dresden (lt. Stadtarchiv Dresden – Wochenzettel der Kreuzkirche von 1859)
Ehefrau: Annamaria, geb. Dietzer, geb. 15.09.1864 in Oberstreu, kath.
Eheschließung: beim Standesamt München I (Schwabing) am 03. Juli 1886
Aus dieser Ehe gingen 4 Kinder (Söhne) hervor:
Karl Emil Otto, geb. 22.03.1891 (München)
Fritz Bruno Albert, geb. 30.10.1892 (München)
Johann Georg, geb. 30.04.1895 (München)
Georg Johann Karl, geb.13.05.1901 (München).
Emil Rau erhielt im Jahre 1909 das Bürger- und Heimatrecht in München für sich und seine Familie (bis dahin sächsische Staatsangehörigkeit).
Emil Rau verstarb am 14. November1937 nach viertägiger Krankheit im Schwabinger-Krankenhaus in München. Die Beerdigung fand am 16. Nov. 1937 im Nordfriedhof, Grabstätte, Sektion 125 – Anlagen-Grab- Nr. 7 a , statt.
Eltern von Emil Rau:
Vater: Carl Emil Heinrich RAU - Hoflithograph in Dresden
Mutter: Natalie RAU, geb. Breyer
Die Familie Rau wohnte damals in der Prager Str. 1 c in Dresden.
Großvater:
Johann Heinrich Gottlob RAU, Hoflithograph, Gründer der Steindruckerei in der Prager Str. 6 (Dresden) (lt. Adreßbuch von 1890 wurde die Lithographische Anstalt J.H.G. Rau und Sohn zu dieser Zeit von Albert Max Rau (geb. 31.01.1860 in Dresden) geführt.
Folgende Angaben lt. Abschrift -Dresdner Anzeiger, Nr. 330, 29.11.1937, Seite 4, Spalte 4 unten – hinsichtlich Nachruf:
„Ursprünglich sollte Emil Rau die Dresdner Lithographische Kunstanstalt J.H.G. Rau und Sohn übernehmen.Er studierte auf der Dresdner Kunstakademie und seine Fortschritte und die Befürwortung seiner Lehrer Pohle und Pauwels veranlaßte ihn, Maler zu werden. 1897 ging er nach München, wo er unter Piloty, Alexander Wagner und Lindenschmit studierte.“
„Auszug aus dem Buch -Geschichte der Münchner Kunst im 19. Jahrhundert von Friedrich Pecht (1888) - : „Ihm verwandt (Lindenschmit und seine Schule) in dem ungewöhnlich frischen Humor ist Emil Rau, der erst Schülervon Pohle dort um 1879 nach München in die Schule Alex.Wagners und dann in die Lindenschmits kam, wo er sich bald auszeichnete und von 1883 an selbständig - usw.“
Gesichert dürfte sein – daß Emil Rau nur unter Professor Alex. Wagner (zuerst) und dann erst bei Professor Wilhelm Lindenschmit d.J. studiert hat. (vgl. Todesanzeige i.d. Zeitung „Münchner Neueste Nachrichten“ am Montag, dem 15. November 1937 Nr. 312) - sowie auch nach Angaben von Galerist Kurt Gronert (München) dessen Vater mit Emil Rau bekannt war.
Studienzeiten:
erste künstlerische Anleitungen erhielt Emil Rau durch seinen Vater, anschließend an der Akademie Dresden bei Leon Pohle und Ferdinan Wilhelm Pauwels:
-Eintritt in die Kunstakademie in Dresden (im Harz) am 06. April 1875
- Aufstieg in die Mittelklasse am 01. November 1875
- Aufstieg in die Oberklasse am 01. November 1876 bis 30. April 1879
(lt. Angaben des Sächsischen Hauptstaatsarchivs).
Die Lehrer lassen sich aus den Angaben nicht mehr ermitteln. Pauwels wurde erst 1876 und Pohle erst 1877 an die Akademie in Dresden berufen.
Die Angaben lt.Thieme/Becker dürften also demnach nicht gesichert sein.
Seit dem 04. November 1878 bis zum Mai 1879 studierte Emil Rau im Atelier von Professor Ferdinand Wilhelm Pauwels. Am 16. Mai 1879 wurde Emil Rau nachweislich mit einem Ehrenzeugnis und einer silbernen Medaille für ein im Atelier Pauwels gemaltes Ölbild nach München entlasssen, jedoch bereits am 1. Mai 1879 Aufnahme des Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in München. Er wurde von Pauwels sozusagen vorzeitig freigestellt, um das Studium in München aufnehmen zu können. Er begann seine künstlerische Laufbahn als Schüler bei Alexander Wagner und Wilhelm Lindenschmit d.J.
Seit 1883 arbeitete Emil Rau als freischaffender Künstler. Er war Mitglied der „Münchner Künstlergenossenschaft“sowie bei der „Geselligen Vereinigung bildender Künstler Münchens“Er war auch „Illustrator“ in der Zeitschrift „Jugendlust“ sowie „Illustrator in den „Fliegenden Blättern“.
Wohnanschriften von Emil Rau:
I.) Wohnhaft in Dresden
29.11.1858 – 30.04.1879 (später nochmals in der Zeit vom 28.03.1882 bis 10.01.1884)
II. Wohnanschriften in München
01.05.1879 (bzw. 19.05.1879) – 01.08.1879 in der Theresienstr.108/II. Stock bei Seilling. 01.08.1879 – 14.09.1879 Rumfordstr. 20/III. Stock bei Fleck, 16.10.1879 – 27.03.1882 Schillerstr. 9/III. Stock bei Pankratz
III.) wieder Umzug nach Dresden: am 27.03.1882, dort wohnhaft bis 09.01.1884
IV.) erneuter Umzug wieder nach München: ab 10.01.1884
10.01.1884 - 28.06.1886 Gabelsbergerstr. 77 A 2/1 bei Johann Sperber
29.06.1886 - 21.09.1887 Adalbertstr. 72/o bei Widmann
22.09.1887 - 10.09.1897 Adalbertstr. 78/II. Stock bei J. Widmann
11.09.1897 - 31.12.1900 Wilhelmstr. 7 a /II.Stock bei Frank
möglicherweise ab 01.01.1901 bis eventuell Juli 1920 - Wilhelmstr. 6/III. Stock
möglicherweise ab August 1920 bis zu seinem Tode - Zieblandstr. 5 /III. Stock
Freundliche Informationen von Herrn Werner Merkl, München